Außerplanmäßiger Krantermin

Nachdem wir nun einen Tag im Wasser waren haben wir den Mast gestellt und alles aufgeriggt. Zufällig ist mir dabei aufgefallen das im Vorschiff beim Rumpfdurchbruch für die Logge etwas Wasser vorhanden war. Es war zwar nicht viel, aber da kommt Wasser ins Schiff!

Ich habe im Winterlager das Paddelrad für die Logge getauscht und beim Festdrehen der Überwurfmutter der Logge hat sich wohl der Rumpfdurchbruch leicht mitgedreht, anders kann ich mir das nicht erklären. Abdichten lässt sich das von innen nicht, das Schiff muss wieder aus dem Wasser.

Also schnell zum Kranführer und ihm unser Problem geschildert. Keine zehn Minuten später hingen wir mit Mast am Kran. Das war nicht ganz so einfach mit dem stationären Kran. Wir mussten das Achterstag abbauen um nah genug an die Traverse zu kommen.

Zum Glück hatte ich zu Hause noch einen nagelneuen Rumpfdurchbruch und einen neuen Loggeber liegen. Ich hätte zwar auch den alten weiterverwenden können, aber wenn schon ein neuer da ist verbaue ich doch lieber diesen. Beim Ausbau des alten Rumpfdurchbruchs ist mir aufgefallen das da beim Einbau wohl jemand ziemlich geizig mit Pantera war. Ich habe da lieber nicht gespart, was rausquillt kann man ja immer noch entfernen. Man liest ja immer viel von diesen Tipps erst einkleben und einen Tag später alles noch mal nachziehen. Davon halte ich nichts, denn Pantera und jeder andere MS Polymer Klebstoff dichten nicht nur sondern kleben auch. Wenn ich nun einen Tag später das ganze nochmals nachziehe ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch das ich die frische Klebenaht wieder aufreiße. Also lieber gleich richtig anziehen und dann dann der Kleber auch abbinden.

Gesagt getan und am Sonntag Abend noch vor Sonnenuntergang war der neue Rumpfdurchbruch wieder eingeklebt.

Endlich wieder im Wasser

Heute war es wieder soweit und es ging ins Wasser. Um 10.30 Uhr war das Boot fertig verladen und es ging nach Wedel zum Slippen.

Wir waren schon ganz gespannt wie sich unser Motor nach der Generalüberholung im Winterlager verhalten wird. Ein Druck auf den Anlasserknopf, ein paar Umdrehungen vom Anlasser und – nix. Noch ein Versuch, wieder nix. Dritter Versuch – überhaupt nix mehr, Batterie tot.

Zu diesem Zeitpunkt waren wir noch auf dem Slipwagen halb im Wasser. Also schnell den Tank an unseren 8PS Außenborder angestöpselt. Dieser sprang dann gleich mit dem ersten Zug an. Irgendwie sind mir Außenborder sympathischer als Einbaumaschinen, zumindest wenn es sich um Zweitakter handelt. Die funktionieren immer, solange man keinen E-Starter hat und damit auf Strom angewiesen ist. Auch wenn diese natürlich bei Welle ihre natürlichen Grenzen haben. Wartungsfreundlicher sind sie auf alle Fälle, unser Diesel musste zur Überholung im Winterlager mit dem Kran aus dem Boot geholt werden.

Mit dem Außenborder ging es danach zu unserem Liegeplatz für die nächste Woche. Ich habe dann die Verkabelung von Verbraucher- und Starterbatterie getauscht und der Diesel sprang sofort an. Also ist die Batterie hin, sind dann noch schnell zu AWN nach Hamburg gefahren und haben eine neue besorgt. Morgen wird sie dann eingebaut und dann habe ich langsam die Nase voll von den Motorproblemen.

Morgen wird auch der Mast gestellt und dann können wir hoffentlich den ersten Törn in diesem Jahr unternehmen.