Urlaubstörn 2017

Unser diesjähriger Urlaubstörn hat uns von Damp nach Sønderborg geführt. Leider mit so gut wie gar keinem Wind. Um nicht spät in der Nacht einzutreffen haben wir den Motor angeworfen, der tat wie immer klaglos seinen Dienst und Sønderborg war bereits mittags erreicht.

Ein Liegeplatz ist schnell gefunden, diesmal an Steg 7 und wie immer in der Nähe des Hafenmeisters. Am Nachmittag hat die örtliche Segeljugend trainiert. Keines der J/80 Boote hat hier einen Motor, es wird mit dem Bug an einem Heckpfahl angelegt und die Segel gesetzt. Dann gehts unter Segeln raus aus der Boxengasse. So muss es sein!

Am nächsten Tag dann Starkwind und Gewitter, daher sind wir in Sønderborg geblieben. Dieser Urlaub fängt wirklich gut an. Eigentlich wollen wir doch in die Dyvig und die tolle Natur dort genießen. So gehts zu Fuß nach Sønderborg und etwas Shoppen im Einkaufszentrum. Auch hier gibt es H&M, das scheint auf die weiblichen Besatzungsmitglieder irgendwie eine magische Anziehungskraft auszuüben. Wahrscheinlich so wie bei mir die Bootsbauhallen wo alles nach Holz, Teer und Öl riecht.

Mit einem Tag Verspätung geht es dann bei tollem Segelwetter durch den Als Sund in die Dyvig. Endlich wieder ein richtiger Segeltag mit 3-4 Bft. aus West.

In der Dyvig haben wir uns für den Hafen beim Hotel entschieden. Dieser ist dieses Jahr wieder teurer geworden und mit 21 EUR wirklich teuer für unsere Bootsgröße. Beim nächsten mal geht es dann mal in den Yachthafen gegenüber. 

Ein Abstecher mit den Leihrädern nach Nordborg darf am nächsten Tag natürlich nicht fehlen. Das Schloss wird immer noch als Internat benutzt und liegt traumhaft am Nordborg See. Der Schlosspark lässt sich tagsüber besuchen, nur die Gebäude selber leider nicht. Ob die Schüler es zu schätzen wissen an was für einem schönen Ort sie hier lernen dürfen ?

Nach einem stärkenden Mittagsmahl und einem Einkauf im Supermarkt radeln wir zurück in die Dyvig. Das Wetter spielt mit, auch wenn die Wolken schon etwas bedrohlich wirken.
Ich sitze im Cockpit und versuche ein paar Fische zu angeln was leider nicht klappt. Meine Blinker scheinen die Fische ziemlich kalt zu lassen, wahrscheinlich hätte ich doch Würmer kaufen sollen. In Nordborg konnte ich allerdings kein Angelgeschäft auftreiben.

Noch einen Tag wollen wir nicht hier bleiben, daher wollen wir heute nach Augustenborg. Mein Töchterchen ist leider immer noch auf Kriegsfuß mit der Schräglage beim Segeln. Daher kommt gleich das erste Reff rein auch wenn es gar nicht notwendig wäre. Das war wohl auch eine gute Idee, der Wind legt merklich zu als wir die Landabdeckung der Dyvig verlassen und in den Als Sund einbiegen.
Am Horizont sehen wir ein Gewitter über Augustenborg und beschliessen doch lieber nach Sønderborg zu fahren.

Dort angekommen stärken wir uns mit Pølsern und wollen eigentlich wieder hier bleiben. Der Wetterbericht für die nächsten Tage sagt allerdings eine dramatische Wetterverschlechterung voraus. Daher entschließen wir uns doch heute noch nach Damp zu fahren. Wir kommen am Abend erst in der Dunkelheit an und unsere Box ist belegt. Damit muss man rechnen, an den Wochenenden ist Damp ein sehr beliebter Hafen. Wir finden im Gästehafen einen Platz und in unsere Box können wir morgen immer noch. Ich hatte den Hafenmeister erst am Nachmittag über unser Kommen informiert.

Am nächsten Morgen hab ich nachgesehen ob unsere Box noch belegt ist – das war sie nicht mehr. Der Hafenmeister hat gleich am Morgen dafür gesorgt das diese frei ist. Ein toller Service in diesem Hafen und ich bin froh hier einen Liegeplatz zu haben. Egal was ist, die Hafenmeister kümmern sich um alles. Selbst wenn man mal anruft und es geht keiner ran wird sofort zurückgerufen.  Besser geht es einfach nicht.

Für uns war es das nun mit dem Sommertörn. Stattdessen werden wir jetzt für eine Woche in den Süden fliegen.

Unsere Dyvig

Heute wollen wir einmal wieder in die Dyvig. Wie wir finden ist dies eine der schönsten Buchten in Dänemark und wir sind immer wieder gerne hier.

Um 10 Uhr geht es im los Yachthafen. Vor der Kong Chr. X Brücke müssen wir etwas warten bis wir mit den anderen Booten in den Als Sund fahren können.

Die Fahrt durch den Als Sund verläuft ruhig, auch wenn der Wind mit E-SE 4-5 angekündigt ist. Hier ist es deutlich geschützter als auf der Ostsee.

In der Dyvig finden wir einen Platz direkt am Hotel und unser Anlegemanöver klappt auf Anhieb.

Sønderborg

Heute ist es nur schwachwindig und daher müssen wir den größten Teil der Strecke nach Sønderborg motoren. Immerhin entschädigt uns die Sichtung einiger Schweinswale. Gefühlt werden diese Sichtungen leider immer weniger.

In Sønderborg finden wir einen Platz an Steg 6 und lassen uns den ersten Pølser der Saison gut schmecken. Der obligatorische Fußmarsch in die Stadt darf natürlich nicht fehlen.

 

Von Wendtorf nach Damp

Der erste Tag unseres diesjährigen Urlaubstörns soll uns nach Damp führen. Für den Anfang erstmal ein kleiner Törn damit sich die Crew wieder an das Bordleben gewöhnen kann.

Bei westlichen Winden um die 2-3 Bft. ist das Segeln für alle angenehm. Nicht viel Welle und Bedingungen wo keiner die Fische füttern muss. So kann der Urlaub anfangen!

In Damp ist unser angestammter Platz im Gästehafen frei. Die Lage ist hier wirklich traumhaft und direkt in Strandnähe, besser geht es doch nicht.

Den Abend lassen wir bei Live-Musik an der Strandbühne ausklingen.

Zurück nach Wendtorf

Die Wetterprognose für die nächsten Tage sieht nicht gut aus und daher entscheiden wir uns, heute den Rückweg nach Wendtorf anzutreten. Am Morgen haben wir um die 3 Bft., später soll der Wind auf bis zu 5 Bft. zunehmen, natürlich wieder mit Schauer- und Gewitterböen.

Den Gewittern können wir heute entkommen, einzig vor Wendtorf zieht eines von der Kieler Förde herüber. Das wettern wir unter Deck ab, bevor wir in den Hafen einlaufen.

Das Fazit dieses Urlaubs: Wir haben viel gesehen, auch wenn wir das Ziel Kopenhagen nicht erreicht haben.

Marstal

Für heute gibt es wieder eine Warnung vor Schauer- und Gewitterböen bei 4 Bft. aus SW. Wir beschließen daher in der Landabdeckung von Langeland über Rudkøbing nach Marstal zu fahren.

Im Rudkøbing Fjord bergen wir die Segel, da der Wind genau gegen an steht und wir nicht im engen Fahrwasser aufkreuzen möchten. Nach dem Passieren des Hafens von Rudkøbing setzen wir die Segel. Zuerst sind wir am Überlegen in Rudkøbing zu bleiben, aber Marstal gefällt uns deutlich besser und darum geht es weiter.

Ab Strynø wird es merklich kabbeliger und wir sind froh diesmal ohne ein Gewitter in Marstal einzutreffen. Am Steg treffen wir dann einen Forumskollegen aus dem Segeln-Forum. Welch eine Überraschung, die Welt ist doch klein.

In Marstal heißt es Proviant und Treibstoff bunkern und am Abend lassen wir es uns beim Chinesen verwöhnen.

Lohals

Nach nun mehreren Tagen in Karrebæksminde wollen wir hier nur noch weg. Das Wetter ist stürmisch und den Ort kennen wir nun in- und auswendig. Die beiden Segler mit ihrer Sun Light trauen sich noch nicht aus dem Hafen heraus – mit einem Kielschwerter auch verständlich. Wir wollen trotz dem immer noch kräftigen Wind auslaufen, die Vorhersage geht nun nur noch von 4-5 Bft. aus, allerdings gibt es immer noch Schauer- und Gewitterböen.

Mit dem immer noch auflandigen Wind gestaltet sich das Ablegemanöver etwas schwierig, aber mit Hilfe einer Bugleine zu einem Pfahl klappt es. Was wir nicht bedacht haben, ist der starke Ebbstrom des Karrebæks Fjord. Dieser sowie der entgegensetzende auflandige Wind lassen in der Hafeneinfahrt eine enorme Wellenhöhe entstehen. Das Boot steht zeitweise fast senkrecht und das Schiebeluk schießt gefährlich hin- und her. Selbst der Diesel gibt Alarm als sein Öl in Wallungen gerät. Trotzdem zieht uns der Ebbstrom langsam hinaus. Auf dem offenen Wasser wird es gleich etwas ruhiger und wir setzen die Fahrt Richtung Omø fort.

Mit gerefftem Groß und Genua segeln wir über den Großen Belt durch das Kobberdyb an der Nordspitze Langelands vorbei. In der Landabdeckung wird es schnell ruhiger und wir beschließen, Lohals anzulaufen.

Hier erleben wir den schönsten Sonnenuntergang des Urlaubs. Man sollte hier allerdings auf den zeitweise recht starken Strom im Hafen achten.

Karrebæksminde

 

Heute wollen wir nach Karrebæksminde. Der Hafen ist mir bei einem Törnfilm von Segelfilme.de aufgefallen, es soll da eine Klappbrücke geben, die einem riesigen Insekt nachempfunden ist. Ein guter Grund, sich das einmal live anzusehen.

Der angekündigte Starkwind ist ausgeblieben und wir laufen mit achterlichem Wind am Knudshoved vorbei. Westlich vom Knudshoved Rev nehmen wir die Durchfahrt nach Karrebæksminde.

Kurz vor dem Hafen legt der Wind merklich zu. Im Karrebæksfjord entscheiden wir uns für den rechten Hafen. Wie sich herausstellt, ist dies nicht die beste Wahl hier, aber dazu später mehr.

Eine nette Person weißt uns einen freien Liegeplatz am Ende des Hafens an der hölzernen Hafenmauer zu. Wir machen fest und legen uns erstmal aufs Ohr. Nach einigen Stunden bemerken wir, dass keine Bewegung mehr im Schiff ist, wir aber dafür etwas Schräglage haben. Als ich die Festmacher fiere, legt sich das Boot auf die Seite. Wir sind trockengefallen! Ich wusste gar nicht, dass es in der Ostsee tideabhängige Häfen gibt.

Nachdem wir das Boot mit Leinenkraft ins tiefere Wasser gezogen haben, suchen wir uns eine andere Liegemöglichkeit. Am Abend gibt es eine Sturmwarnung, wir liegen zusätzliche Leinen aus und machen alles sturmsicher. Später am Abend kommt eine Jeanneau Sun Light in den Hafen, der wir helfen vor uns festzumachen. Wir sind doch nicht die einzigen, die sich hier mit einem Kleinkreuzer herum treiben.

Die nächsten zwei Tage sitzen wir hier wegen Sturm und Starkwind fest. Wir fühlen uns wie in dem Film „Und ewig grüßt das Murmeltier“, jeden Tag der gleiche Wetterbericht und die Erkenntnis das wir nochmal hierbleiben müssen.

Der Ort selber ist nicht spektakulär, es ist ein reiner Ferienort mit einem riesigen Campingplatz auf der Halbinsel Enø. Am zweiten Tag unseres Aufenthalts enden die Ferien in Dänemark. Schlagartig ist der Ort wie leergefegt, gespenstisch.

Leider ist die Infrastruktur im Hafen nicht berauschend. Wir hätten doch den anderen Hafen Søfronten nehmen sollen. Bei dem Wind wollen wir uns aber nicht verholen und bleiben lieber hier.