Probetörn Kieler Förde

Heute ging es nun zum ersten Mal in dieser Saison für einen kleineren Törn auf die Kieler Förde. Mit drei Windstärken aus Ost ging es auch sehr flott voran zur Eckernförder Bucht.

Die neue Rollanlage die ich bei Gotthard Yacht gewonnen habe funktioniert prima. Im Gegensatz zur alten Facnor Anlage bringt diese auch wesentlich weniger Gewicht aufs Rigg. Die massiven Alurohre des Profils sind für unsere Schiffsgröße schon etwas grenzwertig gewesen.

Außerdem gibt es nun eine 6:1 Großschot die zwar nicht unbedingt nötig gewesen wäre aber bei Starkwind schon große Vorteile bietet, da für das Groß keine Winsch vorhanden ist. Statt der Dirk kommt nun auch ein Rodkicker von Selden zum Einsatz. Gerade wenn ich Einhand unterwegs bin hat mich das Getüddel mit der Dirk schon immer genervt. Irgendwann vergisst man die doch durchzusetzen und wenn man dann das Großfall löst knallt der Baum wieder aufs Deck.

Es waren zwar nur 20sm aber immerhin ein Anfang für diese Saison.

Zweite Etappe von Rendsburg nach Wendtorf

Heute lassen wir es etwas ruhiger angehen, die restliche Strecke ist nicht so lang und so geht es heute erst um 10 Uhr nach dem Frühstück los.

Ich habe den Motor nochmal überprüft und die Kappe über dem Kurbelwellenaustritt nochmal mit selbstverschweißenden Isolierband abgedichtet. Das ist wirklich praktisch, im Gegensatz zu normalen Klebeband vulkanisiert dieses und ergibt es feste Dichtung.

Um 14.30 Uhr erreichen wir die Schleuse Holtenau und müssen noch etwas warten bis es in die alte Nordschleuse geht. Bereits in der Schleuse mache ich alle Segel klar damit wir nach dem Schleusen gleich die Segel setzen können.

Als sich die Schleusentore öffnen kann man die Ostsee schon riechen. Einfach herrlich nach dem muffigen Geruch von Elbe und NOK nun wieder diese salzige Luft in der Nase zu haben. Die Segel gehen hoch und wir kreuzen gegen den Wind bis Laboe.

Yvonne friert langsam und ihr Magen macht sich negativ bemerkbar. So kommen die Segel nun doch wieder runter und es geht das letzte Stück unter Motor weiter.

In Wendtorf geht es dann wieder in unsere Box und wir sehen auch schon einige bekannte Boote wieder.

Auf nach Wendtorf

Heute heißt es früh aufstehen, um 4.00 Uhr ist Hochwasser und wir wollen mit dem ablaufenden Wasser nach Brunsbüttel fahren.

Als wir in Wedel ankommen ist noch alles dunkel. Vielleicht hätten wir doch schon einen Tag vorher alles ins Boot einladen sollen, so müssen wir das nun im dunkeln machen. Immerhin finden wir in der Halle beim Außenparkplatz gleich eine Transportkarre.

Um 4.20 Uhr können wir dann endlich los, es fängt schon an zu dämmern. Auf der Elbe ist um diese Zeit noch überhaupt nichts los. Es herrscht wenig Wind und so motoren wir bis Brunsbüttel.

Um 8.30 Uhr erreichen wir Brunsbüttel und brauchen auch nicht lange zu warten bis wir geschleust werden. Außer uns ist nur eine andere Yacht in der kleinen Südschleuse, es ist ja auch noch früh am Morgen. Das Schleusen klappt wie immer problemlos, gerade heute wo wir fast ganz alleine in der Schleuse sind.

Endlich sind wir wieder auf dem NOK und es geht an die Ostsee!

Wir haben uns für heute vorgenommen bis Rendsburg zu kommen und dann morgen die restliche Strecke bis Wendtorf zu fahren. So können wir heute Abend noch gemütlich in Rendsburg essen gehen.

Nachmittags gegen 15.30 Uhr werde ich langsam Müde und lege mich in die Koje und Yvonne übernimmt die Pinne. Kaum bin ich eingeschlafen geht auf einmal der Motoralarm los. Das kann ja nur wieder ein Ölverlust sein, ich schaue nach dem Motor und sehe viel Öl in der Bilge. Als erstes stoppe ich den Motor und fülle einen Liter Öl nach. Währenddessen kommt uns ein Containerschiff entgegen und wir schaffen es gerade noch vor der Begegnung den Motor wieder zu starten. Das war schon etwas knapp gewesen, aber hier ist der Kanal recht breit. Das Ölproblem mit dem Motor macht mir da mehr Sorgen. Das muss doch in den Griff zu bekommen sein. Immer noch sucht sich das Öl seinen Weg durch den Kurbelwellenaustritt für die Handkurbel.

Gegen 17 Uhr treffen wir ohne weitere Probleme in Rendsburg ein und finden einen Liegeplatz beim Regattaverein Rendsburg im Obereidersee.

Wir besichtigen die Stadt, gehen etwas Essen und Abends gibt es noch das Champions League Finale Bayern gegen Chelsea, was die Bayern im Elfmeterschießen verlieren. Im Clubheim des RVR ist es dementsprechend auch gut gefüllt gewesen.

Heute gehts wieder ins Wasser

Nun ist es soweit und wir können endlich wieder ins Wasser. Es ist schon Mitte Mai und langsam wird es wirklich Zeit.

Es standen in den letzen Monaten doch so einige Arbeiten am Boot an die noch erledigt werden mussten. So haben wir nun neue Polster im Boot und auch die Achterkabine hat eine neue Wand- und Deckenbespannung bekommen.

Das Abpallen hat genauso unspektakulär geklappt wie das aufpallen, das Boot ist nach einer knappen Stunde auf dem Trailer und ab geht es nach Wedel. Der Wasserstand ist mittlerweile recht niedrig und wir müssen uns beeilen damit wir noch ins Wasser kommen. Ansonsten heißt es nämlich 12 Stunden warten und das gilt es zu vermeiden.

Es Zeigt sich das der Wasserstand wirklich sehr niedrig ist, wir kommen nämlich nicht aus eigener Kraft vom Trailer los. Wir spannen eine Leine von der Winsch zum Warteschlengel und nur mit voller Motorkraft und Einsatz der Winsch kommen wir endlich frei, das war wirklich knapp gewesen.

Jetzt muss nur noch der Mast gestellt werden und dann können wir nächstes Wochenende nach Wendtorf fahren.