Marstal

Für heute gibt es wieder eine Warnung vor Schauer- und Gewitterböen bei 4 Bft. aus SW. Wir beschließen daher in der Landabdeckung von Langeland über Rudkøbing nach Marstal zu fahren.

Im Rudkøbing Fjord bergen wir die Segel, da der Wind genau gegen an steht und wir nicht im engen Fahrwasser aufkreuzen möchten. Nach dem Passieren des Hafens von Rudkøbing setzen wir die Segel. Zuerst sind wir am Überlegen in Rudkøbing zu bleiben, aber Marstal gefällt uns deutlich besser und darum geht es weiter.

Ab Strynø wird es merklich kabbeliger und wir sind froh diesmal ohne ein Gewitter in Marstal einzutreffen. Am Steg treffen wir dann einen Forumskollegen aus dem Segeln-Forum. Welch eine Überraschung, die Welt ist doch klein.

In Marstal heißt es Proviant und Treibstoff bunkern und am Abend lassen wir es uns beim Chinesen verwöhnen.

Lohals

Nach nun mehreren Tagen in Karrebæksminde wollen wir hier nur noch weg. Das Wetter ist stürmisch und den Ort kennen wir nun in- und auswendig. Die beiden Segler mit ihrer Sun Light trauen sich noch nicht aus dem Hafen heraus – mit einem Kielschwerter auch verständlich. Wir wollen trotz dem immer noch kräftigen Wind auslaufen, die Vorhersage geht nun nur noch von 4-5 Bft. aus, allerdings gibt es immer noch Schauer- und Gewitterböen.

Mit dem immer noch auflandigen Wind gestaltet sich das Ablegemanöver etwas schwierig, aber mit Hilfe einer Bugleine zu einem Pfahl klappt es. Was wir nicht bedacht haben, ist der starke Ebbstrom des Karrebæks Fjord. Dieser sowie der entgegensetzende auflandige Wind lassen in der Hafeneinfahrt eine enorme Wellenhöhe entstehen. Das Boot steht zeitweise fast senkrecht und das Schiebeluk schießt gefährlich hin- und her. Selbst der Diesel gibt Alarm als sein Öl in Wallungen gerät. Trotzdem zieht uns der Ebbstrom langsam hinaus. Auf dem offenen Wasser wird es gleich etwas ruhiger und wir setzen die Fahrt Richtung Omø fort.

Mit gerefftem Groß und Genua segeln wir über den Großen Belt durch das Kobberdyb an der Nordspitze Langelands vorbei. In der Landabdeckung wird es schnell ruhiger und wir beschließen, Lohals anzulaufen.

Hier erleben wir den schönsten Sonnenuntergang des Urlaubs. Man sollte hier allerdings auf den zeitweise recht starken Strom im Hafen achten.

Karrebæksminde

 

Heute wollen wir nach Karrebæksminde. Der Hafen ist mir bei einem Törnfilm von Segelfilme.de aufgefallen, es soll da eine Klappbrücke geben, die einem riesigen Insekt nachempfunden ist. Ein guter Grund, sich das einmal live anzusehen.

Der angekündigte Starkwind ist ausgeblieben und wir laufen mit achterlichem Wind am Knudshoved vorbei. Westlich vom Knudshoved Rev nehmen wir die Durchfahrt nach Karrebæksminde.

Kurz vor dem Hafen legt der Wind merklich zu. Im Karrebæksfjord entscheiden wir uns für den rechten Hafen. Wie sich herausstellt, ist dies nicht die beste Wahl hier, aber dazu später mehr.

Eine nette Person weißt uns einen freien Liegeplatz am Ende des Hafens an der hölzernen Hafenmauer zu. Wir machen fest und legen uns erstmal aufs Ohr. Nach einigen Stunden bemerken wir, dass keine Bewegung mehr im Schiff ist, wir aber dafür etwas Schräglage haben. Als ich die Festmacher fiere, legt sich das Boot auf die Seite. Wir sind trockengefallen! Ich wusste gar nicht, dass es in der Ostsee tideabhängige Häfen gibt.

Nachdem wir das Boot mit Leinenkraft ins tiefere Wasser gezogen haben, suchen wir uns eine andere Liegemöglichkeit. Am Abend gibt es eine Sturmwarnung, wir liegen zusätzliche Leinen aus und machen alles sturmsicher. Später am Abend kommt eine Jeanneau Sun Light in den Hafen, der wir helfen vor uns festzumachen. Wir sind doch nicht die einzigen, die sich hier mit einem Kleinkreuzer herum treiben.

Die nächsten zwei Tage sitzen wir hier wegen Sturm und Starkwind fest. Wir fühlen uns wie in dem Film „Und ewig grüßt das Murmeltier“, jeden Tag der gleiche Wetterbericht und die Erkenntnis das wir nochmal hierbleiben müssen.

Der Ort selber ist nicht spektakulär, es ist ein reiner Ferienort mit einem riesigen Campingplatz auf der Halbinsel Enø. Am zweiten Tag unseres Aufenthalts enden die Ferien in Dänemark. Schlagartig ist der Ort wie leergefegt, gespenstisch.

Leider ist die Infrastruktur im Hafen nicht berauschend. Wir hätten doch den anderen Hafen Søfronten nehmen sollen. Bei dem Wind wollen wir uns aber nicht verholen und bleiben lieber hier.

Rückzug nach Vordingborg

Für heute ist nun deutlich mehr Wind als die letzen Tage angekündigt. Der Wetterbericht stimmt uns auf 4-5 Bft. aus SE und vorübergehend sogar 6 Bft. ein. Die Wellenhöhe soll bis zu 1,5m betragen.

Wir wollen es trotzdem versuchen und verlassen schon um 9 Uhr den Hafen. Als wir aus der Hafeneinfahrt herauskommen gibt es gleich richtig auf die Mütze. Wellenhöhen um die 2m lassen uns den Plan Kopenhagen schnell überdenken. Mit Familie ist das keine gute Idee mehr und wir beschließen wieder Kurs auf den Grønsund zu nehmen.

Zwischendurch setzt noch Regen ein und wenn wir uns umschauen, dann sind wir die Einzigen mit einem Kleinkreuzer, die sich bei dem Wetter hier rumtreiben. Außer uns sehen wir nur noch Holländer und Dänen, alle deutschen Segler sind offensichtlich im Hafen geblieben.

Im Grønsund wird es wieder ruhiger, wenn auch die Wolken dunkler werden. Wir laufen in Vordingborg ein und finden gerade noch einen Platz im hinteren Teil des Hafens. Nachdem die Leinen festgemacht sind ergießt sich ein Wolkenbruch über uns, wir können gerade noch unter Deck Zuflucht finden.

Vordingborg ist ein nettes kleines Städtchen mit Geschichte. Unweit des Hafens steht von Valedmars Schloss nur noch der große Gänseturm. Valdemar hat sich mit der Hanse angelegt und zum Spott über die Hanse ließ er 1368 eine goldene Gans auf die Turmspitze setzen. Diese soll die fetten Bäuche der Hanse symbolisieren.

Am Abend lassen wir die Küche kalt und suchen uns ein Restaurant in der Stadt. Leider spricht die Bedienung weder Deutsch noch Englisch. Es ist eine echte Überraschung was wir bestellt haben. Es stellt sich dann als Burger mit Huhn und Rindfleisch heraus, Glück muss man haben und es war keine Goldene Gans 😉

Klindholm auf Møn

Durch den Grønsund wollen wir heute nach Møn fahren. Mit angekündigten 2-3 Bft. aus SE wird es heute hoffentlich ein gemütlicher Törn werden.

Der Grønsund ist schön eingebettet zwischen die Inseln Møn und Falster. Man sollte sich hier besser an das betonnte Fahrwasser halten. Laut Karte könnten wir mit Celinas Tiefgang von 1,4m zwar auch durch das Tolkedyb fahren und etwas abkürzen, das ist uns dennoch zu unsicher. Man beachte das die Betonnung hier von NW nach SE mit Grün an Steuerbord erfolgt. Aufgrund des engen Fahrwassers motoren wir hier lieber.

Von Hestehoved Dyb fahren wir nun unter Segel weiter nach Klintholm, wenn auch der Wind etwas nachgelassen hat. Trotzdem erreichen wir Klintholm schon um 14 Uhr. Einen Liegeplatz finden wir direkt vor den Ferienhäusern an der Nordseite des Yachthafens.

Wir leihen uns Fahrräder und machen uns auf den Weg nach Møns Klint, den weißen Kreidefelsen von Møn. Die Straße führt recht steil hinauf und trotz der Anstrengung entschädigt uns die Aussicht über Felder und die Ostsee für diese Strapazen.

Die Fahrräder parken wir am Besucherzentrum und dann gehen wir zu den Kreidefelsen. Eine „kleine“ Treppe mit 496 Stufen führt nach unten. Der Abstieg ist schon anstrengend, wann läuft man schon mal eine so große Treppe hinunter? Wenn man dann vor dieser riesigen Wand aus Kreide steht, ist der Anblick schon gewaltig. Wir verewigen uns mit Kreise an einem Felsen und dann heißt es wieder hinauf. Das dauert deutlich länger als hoch und wir müssen mehrmals Pause machen.

Auf dem Rückweg nach Klintholm fahren wir meistens bergab, das komm uns nach der anstrengenden Hinfahrt und der Wanderung zu den Klippen sehr gelegen. Nachdem wir die Fahrräder abgegeben haben ruhen wir uns etwas aus. Später gibt es dann leckeren Fisch im Hyttefadet Klintholm Havn.

 

Storstrøm und Stubbekøbing

Von Femø aus zieht es uns nun ostwärts in den Storstrøm. Von weitem schon ist die große Storstrømsbroen zu sehen. Die Brücke hat eine Länge von 3199 Metern und verbindet die Inseln Lolland und Masnedø. Sie ist damit eine der wichtigsten Verbindungen auf der Vogelfluglinie nach Seeland.

Bis wir an der Brücke ankommen, vergeht allerdings viel Zeit, da wir gegen den mäßigen SE aufkreuzen müssen. Am späten Nachmittag erreichen wir den großen Hafen von Stubbekøbing. Im Gegensatz zu Omø und Femø merkt man hier gleich das wir uns in einer größeren Ortschaft befinden. Von der Gemütlichkeit der kleinen Inseln im Smålandsfahrwasser ist hier nichts mehr zu spüren. Dafür bekommen wir hier Treibstoff und können uns im örtlichen Supermarkt neu verproviantieren.

Am Abend gibt es leckere Pizza beim Italiener, das Dolce Vita können wir auf alle Fälle empfehlen.

Femø, die Perle im Schmålandsfahrwasser

Nach Omø zieht es uns heute durch das schöne Schmålandsfahrwasser in Richtung Femø. Es ist wenig Wind und deshalb kommt zum ersten mal der gebraucht erstandene Spinnaker zum Einsatz. Die Größe passt prima zum Boot, wenn auch etwas mehr Farbe nicht geschadet hätte. Er ist Gelb mit einem roten und grünen Liekstreifen und ansonsten ohne besondere Farbgebung.

Auf der Höhe von Vejrø ist der Wind komplett eingeschlafen. Das kennen wir schon, seit Tagen schläft der Wind gegen Mittag ein. Dafür ist es trocken, man kann eben nicht immer alles haben. Vejrø möchten wir nicht anlaufen. Die Insel ist im Privatbesitz und soll zwar guten Service Bieten aber echt teuer sein.

Als wir in den Hafen von Femø einlaufen staunen wir nicht schlecht. Dieser ist noch kleiner als auf Omø und bereits jetzt um 14 Uhr sind fast alle Liegeplätze belegt. Wir finden noch einen Platz und schauen zu wie die nächsten größeren Boote schon ins Päckchen müssen.

Erfreulicherweise gibt es direkt am Hafen einen Kaufmannsladen, die Versorgung ist damit gesichert. Der Hafenmeister wird hier erst am Abend seine Runde machen. Genug Zeit, um bei dem schönen Wetter eine kleine Wanderung über die Insel zu unternehmen.

Auf einem Hügel inmitten der Kornfelder steht die Kirche von Femø. Von dort hat man eine wunderbare Aussicht über Femø und das Smålandsfahrwasser, traumhaft schön.

Omø am Großen Belt

Bei nur wenig Wind machen wir uns auf nach Omø. Direkt vor Spodsbjerg verläuft das Tiefwasser Fahrwasser in Richtung Kattegat. Um den großen Pötten aus dem Weg zu gehen kreuzen wir zur Tonne DW50 hinüber um dann auf der Ostseite des Großen Belts außerhalb des Fahrwassers in Richtung Norden zu laufen.

Nach einer Stunde muss doch der Motor herhalten, der Wind ist soweit eingeschlafen das wir nun gar nicht mehr vorankommen. Außerdem nähert sich von Lolland aus eine Gewitterfront, der wir doch lieber entkommen möchten. Diese zieht in Richtung Langeland ab und wir erreichen gegen 14 Uhr Omø. Der Hafen ist recht voll und es gibt hier nur einen Heckdalben pro Boot. Das ist zwar etwas ungewöhnlich, klappt aber ohne Probleme.

Die Insel ist wunderschön, ein Strand direkt am Hafen und Fisch gibt es am Hafen reichlich zu kaufen. Das Restaurant hat leider nur Getränke im Angebot. Uns reicht das, kochen können wir auf dem Boot und die Natur entschädigt hier für alles.

Und wir haben mehrere Schweinswale auf dem Großen Belt gesehen. Einfach schön zuzusehen wie diese sanft durchs Wasser gleiten.

Start unseres Urlaubstörns 2014

In diesem Jahr haben wir uns vorgenommen, durch das Smålandsfahrwasser nach Kopenhagen zu segeln. Als grobe Törnplanung steht als erster Hafen Spodsbjerg auf Langeland an. Falls das nicht gelingt, haben wir als Ausweichhafen Bagenkop im Visier, mit anderen Häfen sieht es auf der Ostseite der Insel schlecht aus.

Für heute hat der Wetterbericht Gewitterböen angekündigt. Davon ist zum Glück weit und breit nichts zu bemerken. Trotzdem bleiben wir vorsichtig und beobachten das Wetter genau. Wie schnell kann sich das doch auf See ändern.

Mitten auf dem Großen Belt begegnen wir einem uns gut bekannten Schiff, der Allegro aus Wedel. Eine befreundete Familie von uns ist ebenfalls gerade auf Sommertörn und wir haben gehofft, dass wir uns noch treffen. Das man sich nun mitten auf dem Großen Belt trifft, ist dann ein komischer Zufall.

Gegen 14.30 Uhr laufen wir in den kleinen Hafen von Spodsbjerg ein und bekommen sogar einen Liegeplatz. Damit ist die erste Etappe geschafft.

Immer wieder Probleme mit dem Motor…

Und wieder mal war der Mechaniker da um den Diesel zu überprüfen. Als wenn es nicht schon gereicht hat das der Motor im Winter raus musste. Langsam werde ich wirklich sauer. Da wird der Motor überholt und trotzdem verliert er immer noch Öl.

Angeblich war der Ölstand nun zu hoch. Ich habe daher alles nochmal kontrolliert und habe dann eine Probefahrt unternommen. Keine 15 Min. später geht die Öldruck Kontroll-Lampe an und der Alarm ertönt. Also Motor abgeschaltet und nach unten um nach dem rechten zu sehen. Die ganze Motorbilge ist voller Öl! Jetzt reicht es mir langsam wirklich.

Also wieder mit dem Außenborder zurück in den Hafen, der funktioniert wie immer vollkommen zuverlässig.

Wo das Öl diesmal wieder rausgekommen ist gibt mir langsam ein Rätsel auf. Immerhin wurde im Winter so gut wie alles am Motor getauscht wo das Öl rauskommen könnte. Die Kolbenringe sind neu, die Zylinder neu gehohnt, Zylinderkopfdichtung ist neu, Ventildeckeldichtung ist neu, Simmerringe der Kurbelwelle ebenfalls.